Essen = Liebe
Jeder von uns kennt wahrscheinlich die Situationen der Kindheit, in denen wir mit Essen oder Süßigkeiten getröstet wurden, wenn wir geweint haben oder traurig waren. Seither gehört es zu unseren Erinnerungen, die man schon fast Konditionierungen nennen kann, dass man mit Essen Schmerz oder Trauer betäuben kann.
Erwachsene sagen oft zu weinenden Kindern: Ist ja schon gut! Ist doch nicht so schlimm! Sei nicht mehr traurig und hör auf zu weinen!
Das mag sich liebevoll anhören ist aber meist egoistisch gedacht, da sie den Schmerz ihres Kindes nicht gut aushalten können. Besser für das Kind wäre, ihm zu sagen: Was ist denn los? Komm mal zu mir, ich tröste Dich und halte Dich! Weine ruhig! Ich bin bei Dir! Du darfst traurig sein!!!!
Hätten wir diese Reaktion bekommen, statt Essen, hätten wir alle eine andere Reaktion auf negative Gefühle, als den Wunsch sie betäuben zu wollen!
Auch kleine Babies erhalten schon sehr früh auf ihr Schreien hin Nahrung, denn sie können ihre Bedürfnisse nicht näher beschreiben und die Mütter reagieren oft mit der Brust oder der Flasche, weil sie einfach nicht wissen, was das Kind wirklich möchte. Somit lernt der Säugling schon sehr früh, dass die Mutter auf all seine Sorgen (Windel voll, Bauchweh, Ängstlichkeit im Dunkeln, Bedarf an Zuwendung usw.) mit Nahrung reagiert.