Inneres
Kind
Eines der wichtigsten Themen ist die liebevolle Annahme des vergessenen inneren Kindes.
Die meisten Menschen haben ihr „Inneres Kind“ verdrängt oder ignorieren es.
Die Essstörung ist eine perfekte Chance für uns, sich mit der Thematik und dem Vorhandensein des „Inneren Kindes“ zu beschäftigen, denn sie deutet ganz klar auf die Problematik hin. Nehmen wir die Essstörung deshalb nicht als etwas Schreckliches oder als Feind wahr, sondern als Chance endlich unser wirkliches Problem zu finden, zu bearbeiten und somit für immer frei und glücklich zu leben.
Kinder sind bis zum Alter von ca. 6 Jahren „programmierbar“. Das heißt, sie speichern jede Erfahrung und jedes Wort ab und lassen es nicht wieder los. Wenn zum Beispiel ein Elternteil ständig mit „Weggehen für immer“ gedroht hat, wird das Kind später Schwierigkeiten in der Partnerschaft und Verlassensängste entwickeln. Ein 5jähriges Kind, das nicht genug bekommt (Liebe, Essen, Zeit usw.) wird auch mit 50 Jahren noch ein Gefühl von „Nie genug“ haben, das noch genauso intensiv ist wie mit 5 Jahren und mit grosser Sicherheit eine Essstörung nach sich zieht. Denn wenn man denkt, man bekomme nie genug, isst man soviel wie möglich, sobald es sich darbietet.
Wir alle kommen als Alles liebende Wesen in eine Welt, die uns relativ bald zeigt, dass so etwas hier nicht erwünscht ist und wir rennen mit unserem Wunsch nach unvoreingenommener, bedingungsloser Liebe in offene Messer. Diese Erfahrung lässt das Kind in uns innehalten und zum Entschluss kommen, dass es weniger schmerzhaft ist, sich von der Welt und den Gefühlen abzutrennen um nicht weiter verletzt zu werden.
Es bleibt so alt wie es bei dieser Entscheidung war und sitzt voller Angst und Trauer in unserem Inneren lässt uns auch als Erwachsene alle Konflikte und Situationen mit seinen Augen sehen. Daher ist auch manche seltsam kindische Auseinandersetzung in Beziehungen verständlich, da dort 2 verlassene und verletzte Kinder miteinander streiten. Dann kommen alte Verlassensängste und auch Todesangst zum Vorschein. Das kleine Kind war nämlich sehr abhängig von der Versorgung und somit der Akzeptanz der Erwachsenen und hat sich deshalb bemüht es Ihnen irgendwie recht zu machen.
Jetzt sitzt es also seit vielen, vielen Jahren in uns und wartet darauf endlich geliebt und akzeptiert zu werden und die Geborgenheit zu erfahren, die jedes Kind braucht. Erst wenn das geschieht, dann ist Heilung möglich.
Wenn in der Kindheit etwas passiert, denkt ein kleines Kind, dass es dafür die Schuld trägt, dass es dafür verantwortlich ist, weil mit ihm etwas nicht stimmt, weil es „böse“ ist. Kinder, die missbraucht oder geschlagen werden, denken, dass das nicht passieren würde, wenn sie nur lieb und richtig wären. Sie kommen niemals auf die Idee, dass der geliebte Elternteil aus eigener Problematik heraus agiert und sie nichts, aber auch gar nichts dafür können, sondern lediglich das Opfer sind.
Ein Kind das sich Liebe, Zärtlichkeit und Zuwendung wünscht und nicht bekommt, glaubt „ich bin nicht gut genug“. Dies wirkt für das ganze Leben als unbewusste Programmierung.
Die inneren kritischen Stimmen in uns, die zumeist die Stimmen der Eltern sind (manchmal auch von anderen wichtigen Autoritäts-Personen aus unserer Kindheit), sprechen ein Leben lang in uns, wenn wir nichts dagegen unternehmen.
„Du bist dumm“, „aus Dir wird nie etwas werden“, „Du bist nicht gut genug“, „Du kannst nichts richtig machen“, etc…
Dies führt zu einem ständigen „Krieg“ in uns selbst und wird im Laufe der Zeit zu einer festen Gewohnheit, die einem gar nicht mehr auffällt.
John Bradshaw sagt in einem seiner Bücher über dieses Thema: dass jeder Erwachsene etwa 25.000 Stunden „Eltern-Tonbänder“ in sich gespeichert hat.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Tonbänder sagen, wie wundervoll, liebenswert, einzigartig, intelligent, hübsch, etc. man ist?
Dies jedoch sind nur Programmierungen, die man rückgängig machen und auflösen kann.
Die wenigsten von uns haben gelernt liebevoll und fürsorglich mit sich selbst umzugehen. Um uns vor seelischem Schmerz und emotionalen Verletzungen zu schützen, haben wir Abwehr- und Ablenkungs-Mechanismen entwickelt, wie zum Beispiel „Essen ohne hungrig zu sein“, die uns von unseren Gefühlen abtrennen. Dies schützt zwar in dem Augenblick vor Schmerz, lähmt aber auf Dauer unsere Lebendigkeit und Lebenslust und uns geht damit ein beachtlicher Teil an Lebensqualität verloren. Außerdem führt es zu psychischen Erkrankungen und Suchtverhalten wie z.B. Essstörungen.
Ziel meiner Arbeit ist es, seelische Wunden aus der Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen, falsche oder dysfunktionale Glaubensmuster/Lebensmuster durch neue, selbstliebende zu ersetzen, Probleme selbstverantwortlich und selbstkompetent zu lösen, sowie liebevollen Umgang mit sich selbst und Anderen zu bewirken.
Sehr schöne Übungen zum Thema findest Du auch auf meiner