Hochzeit mit mir selbst
Mich selbst heiraten?
Wahrscheinlich erscheint Dir diese Idee zuerst einmal sehr verrückt, aber ich würde mich freuen, wenn Du Dich trotzdem zuerst einmal auf den Gedanken daran einlassen würdest.
Was bedeutet heiraten für Dich?
Ich habe mir zuerst einmal überlegt, was heiraten für mich bedeutet, vielleicht fällt Dir ja auch selbst ein Grund dazu ein.
Für mich bedeutet es:
JA zu sagen, ein freudiges JA
JA dazu, das Leben miteinander zu teilen – freiwillig und glücklich
JA dazu, auch in schwierigen Situationen in der Liebe zu bleiben
JA dazu, keine Bedingungen an die Liebe zu knüpfen
JA dazu, sich zu lieben und zu ehren, wie man ist
JA auch zur Seele zu sagen, nicht nur zu Äußerlichkeiten
JA zur Vergebung
JA dazu, sich nicht vom Außen und von Anderen in meiner Liebe beirren zu lassen
JA zur Treue
JA zum Zeigen von Verbundenheit
JA dazu, liebevoll füreinander da zu sein
JA dazu, eine feste Zusage zu machen
JA dazu, mich festzulegen
JA zum tiefen Wunsch, dafür zu sorgen, dass es dem/der Liebsten gut geht
Was denkst Du über all diese JA’s bei einer Hochzeit oder in einer Beziehung? Sind es auch Deine JA’s, oder vielleicht magst Du für Dich noch andere herausfinden?
Die wichtige Frage ist jetzt, ob Du diese JA’s auch zu Dir selber sagen würdest?
Bist Du liebevoll für Dich da?
Bist Du Dir treu?
Vergibst Du Dir?
Liebst und ehrst Du Dich, so wie Du bist?
Ist es nicht seltsam, was man einem anderen Menschen zu geben bereit ist, oft noch bevor man dasselbe für sich selbst tut oder empfindet.
Viel zu lange wurden gerade wir Frauen dazu erzogen uns selber und unsere Bedürfnisse hintenanzustellen, daher kommt es uns manchmal sogar unanständig vor, uns selber so in den Mittelpunkt zu stellen und nicht zuerst die Bedürfnisse aller anderen zu befriedigen.
Die Sache mit der Selbstliebe ist aber die, dass wir langfristig nichts mehr zu geben haben, wenn wir uns nicht selbst mit Liebe nähren und unseren Speicher damit auffüllen. Und zwar mit unserer eigenen Liebe zu uns selbst, denn alle anderen Lieben sind vom Tun und Wohlwollen eines anderen Menschen abhängig. Nur Du kannst Dir diese eine Liebe schenken, die Dich zu einem innerlich strahlenden Wesen macht, das so viel Liebe auch nach außen sendet, dass es andere erfasst.
Ist es nicht geradezu fair, erst einmal mit sich selber eine Liebesbeziehung einzugehen und sich selber zu heiraten (also ein Versprechungs-Ritual zu machen), bevor wir das mit einem anderen Menschen tun?
Solange ich selbst meinen Körper, meine Seele und mein SEIN nicht annehmen kann, wie es ist, sollte ich auch niemand anderem auferlegen, das für mich zu übernehmen.
Dann sind wir nämlich nur wie Hänsel und Gretel im dunklen Wald, die sich ängstlich bei der Hand halten, aber wir sind nicht 2 liebende Seelen, die sich freiwillig miteinander verbinden.
Wenn sich einer mit dem anderen verbindet, sollte dabei nicht einfach nur 2 herauskommen, sondern 2 plus, also eine Bereicherung für Beide. Nicht 2 Bedürftige, die nach etwas suchen, das man sich eigentlich nur selbst geben kann!
Aber warum gleich sich selbst heiraten?
Weil Rituale wichtig sind, um positive Veränderungen in unserem Leben zu etablieren. Wir teilen dem Unterbewusstsein mit diesem TUN mit, dass etwas Wichtiges passiert. Das erkennt es daran, dass GEFÜHLE im Spiel sind, das ist 1000-mal effektiver als es nur zu denken. Gefühle bringen unsere Gedanken ins Körperbewusstsein und lassen neue neuronale Verbindungen im Gehirn entstehen.
Ich möchte Dir zutiefst ans Herz legen das einmal zu versuchen, Du wirst Dich wundern, was es in Dir und Deinem Leben bewegt. Und glaub mir, die Vorbereitungen sind spannend und wunderschön.
Mein JA ist ein JA, kein Jaja
es ist auch kein naja, kein vielleicht oder eventuell.
Es ist ein bedingungsloses JA zu mir, wie ich bin.
Meine Hochzeit auf Mallorca
Nachdem ich vor einigen Jahren in einem Buch eines Kollegen über das Thema „Heirate Dich selbst“ gelesen hatte, war ich sofort sehr angetan von dieser Idee, da ich Rituale für eine ganz tolle Möglichkeit halte, Dinge im Leben positiv zu verändern.
Wie das so ist im Leben, irgendwie war dann nie so richtig Zeit und Gelegenheit und zusätzlicher Aufwand war das Letzte, wozu ich Lust hatte.
Doch je mehr ich in meine Arbeit einstieg und das Thema Selbstliebe immer weiter zum Inhalt machte, wurde „Hochzeit mit MIR“ immer präsenter in meinem Leben.
An Silvester 2016 kam der Wink dazu in Form eines Angebotes, das ich kaum ausschlagen konnte, für 5 Tage ganz alleine auf meine Lieblingsinsel Mallorca zu fliegen. Ein Ort, mit dem ich mich zutiefst verbunden fühle. Und das es am Meer sein sollte, das war für mich schon lange klar.
Und da war es plötzlich da, das Wissen, das genau dort der richtige Ort dafür ist. Wie eine verliebte Braut begann ich damit alles zu planen:
Was ziehe ich an?
Kleid, Schmuck, Schuhe, Unterwäsche?
Was für einen Ring möchte ich?
Was ist mein Gelöbnis an mich?
Ich erwarb ein wunderschönes weißes festliches Strandkleid, superschöne weiße Spitzenunterwäsche, Glitzersandalen und einen Ring mit meinem Namen und meinem Geburtsdatum eingraviert.
Ich war genauso aufgeregt wie bei meiner allerersten Hochzeit vor 33 Jahren, zog immer wieder das Kleid an und probierte den Ring.
Ich nahm mir viel Zeit um das Gelöbnis zu schreiben und habe so manche Träne dabei vergossen.
Am Hochzeitstag gab es zuerst einmal einen unglaublich genialen Sonnenaufgang und dann ein Sektfrühstück. Es war strahlendes lauwarmes Wetter, ich ging also schon früh zum Strand, pflückte mir unterwegs noch einen Brautstrauß und fand ganz am Ende des traumhaften Naturstrandes ein ruhiges Eckchen für mich ganz allein.
Mit den Füssen im kristallklaren Wasser sagte ich mir unter Tränen mein Gelöbnis und steckte mir den Ring an. Danach nahm ich noch ein Video auf, um möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig Selbstliebe und Rituale für uns sind. Das hätte ich nicht gemacht, wenn mein Beruf nicht meine Berufung wäre. Fotografen gab es natürlich auch keine, daher müsst Ihr mit meinen etwas unprofessionellen Hochzeitsfotos vorlieb nehmen. Es geht mir ja hierbei auch um die Sache, nicht um meine Selbstdarstellung.
Ich bin sehr dankbar, dass sich die Mühe mit dem Video gelohnt hat (kaputter Selfiestick, der extra dafür angeschafft wurde und 6 mal gedreht, da immer irgendwer ins Bild lief). Es hat schon einige Menschen tief berührt und positive Dinge in Bewegung gebracht, ganz besonders in meinem eigenen Denken und Leben.
Das wünsche ich Dir auch.
29. März 2017
Was für ein wundervoller Tag in meinem Leben
♥ DANKE ♥