Rolle der Frau

Offiziell wird davon ausgegangen, dass über eine halbe Million junger Mädchen und Frauen unter einer Essstörung leiden. Die Dunkelziffer liegt sicherlich sehr viel höher, da es viele Frauen gibt, die schlank sind und trotzdem essgestört, siehe Bulimie. Oder die Ihr Gewicht nur durch ständige Diät, exzessiven Sport und strengste Disziplin beibehalten.

Frauen wehren sich mit dem Übergewicht oft gegen die Anforderungen der Gesellschaft, die von Ihnen erwartet, dass sie als Nährende für ihre Familie absolut perfekt agiert, indem sie das gesündeste, schmackhafteste Essen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis auf wundervolle und natürlich energiesparendste Weise zubereitet! Und dabei aber selber so diszipliniert ist, dass sie um Gottes Willen nicht zunimmt! Also Alle gut nährt, aber nicht sich selber! An uns selber zu denken, empfinden wir als egoistisch anstatt daran zu denken, dass nur ein gut behandelter und genährter Körper auch seine Familienarbeit mit Freude und Liebe  verrichten kann, kein genervter und von Diät unterdrückter Mensch kann das.

Wenn wir uns also aufopfern, kann es passieren, dass wir dann Abends mit dem Belohnungsessen anfangen. Wir haben den ganzen Tag stark, verantwortungsvoll und perfekt agiert und essen dann am Abend ohne wirklich Hunger zu haben, nur weil wir das Gefühl haben uns für unsere Tagesleistung belohnen zu müssen. Aber das Gefühl sich auch mal was zu gönnen, nachdem man den ganzen Tag auf verschiedenste Weise andere genährt hat, hat nichts mit wirklichem Hunger zu tun. Und auch nicht mit Genuss!

Es ist ein Teufelskreis, erst müssen wir unseren Körper in Form halten, um einen passenden Partner anzuziehen. Haben wir dann Einen gefunden, sagen unsere Verlassensängste: Du musst attraktiv sein, sonst geht er wieder! Dadurch erhöht sich der Druck und auf Druck reagieren wir mit….? Essen!

Sehr schädlich ist natürlich auch der ungesunde Druck  von Seiten der Mode- und Diätindustrie, die abstruse und willkürliche Idealbilder erschafft und uns dazu bringt ihnen zu entsprechen. Entweder passen wir uns dem Diktat an oder rebellieren dagegen in Form einer dicken Fettschicht, die der Gesellschaft auf unterbewusster Ebene mitteilen will: Ihr könnt mich Alle mal! Ihr Alle, die von mir erwarten, die perfekte Hausfrau, hingebungsvolle Mutter und kreative Geliebte zu sein!

Zu guter Letzt noch eine interessante Untersuchung von Elena Belotti:

Sie untersuchte das Verhalten von Müttern bei der Fütterung Ihrer Babies. In einer Gruppe von Babies mit zweierlei Geschlecht, waren 99% der Jungen und 66 % der Mädchen gestillt worden. Mädchen wurden auch bedeutend früher abgestillt als Jungen und die Zeit, die die Mütter mit den Mädchen beim Füttern verbrachten war um 50 % geringer , was natürlich auch eine geringere Nahrungsmenge bedeutete.

So werden Töchter also oft unbewusst weniger gut, weniger aufmerksam und weniger liebevoll gefüttert als Jungen. Das lässt den Rückschluss zu, dass die gesamten Bedürfnisse von Mädchen im Kindesalter unzureichender befriedigt werden.